Montag, 8. Oktober 2018

BMU-PM: Wissenschaft sieht schon bei 1,5-Grad-Erwärmung weltweite Risiken für Mensch und Natur

BMU-Pressedienst Nr. 193/18 – Klimaschutz International
Berlin, 08. Oktober 2018

Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesministerium für Bildung und
Forschung


Wissenschaft sieht schon bei 1,5-Grad-Erwärmung weltweite Risiken für
Mensch und Natur
Weltklimarat IPCC legt Sonderbericht über 1,5°C globale
Erwärmung vor

Der neue IPCC-Sonderbericht, der heute in Incheon/Korea veröffentlicht
wurde, zeigt, dass bereits bei 1,5°C globaler Erwärmung weltweit hohe
Risiken durch die Klimafolgen bestehen. Bundesumweltministerin Svenja
Schulze und
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sehen in dem wissenschaftlichen
Bericht einen weiteren Beleg für die Dringlichkeit der Bekämpfung des
Klimawandels. Dem Bericht zufolge liegt die aktuelle globale Erwärmung
bereits bei etwa 1°C. Die derzeitigen Anstrengungen im Klimaschutz
reichten nicht aus, um die internationalen Klimaziele zu erreichen. Im
Pariser Klimaabkommen hatte die Staatengemeinschaft 2015 beschlossen, die
globale Erwärmung auf deutlich unter 2°C, wenn möglich unter 1,5°C zu
beschränken.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Wir dürfen beim Klimaschutz
keine Zeit mehr verlieren. Das ist die Kernbotschaft des Berichts. Die
nächsten Jahre sind entscheidend, damit unser Planet nicht aus dem
Gleichgewicht gerät. Dafür trägt gerade unsere Generation eine
herausragende Verantwortung. Wir müssen den Abschied von Kohle, Öl und
Gas hinbekommen. Jede vermiedene Tonne CO2, jedes vermiedene Zehntelgrad
Erderwärmung zählt. Dieser Umbau bringt viele Veränderungen mit sich
und die große Chance, unsere Wirtschaft zukunftsfähiger und unsere
Gesellschaft lebenswerter zu machen."

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Der Bericht zeigt: Der
Klimawandel stellt uns als Gesellschaft in Deutschland, aber auch weltweit
vor große Herausforderungen. Wir brauchen starke Beiträge aus der
Forschung und müssen das Potenzial der Wissenschaft noch stärker
ausschöpfen, um ihn in den Griff zu bekommen. Gute Ideen aus der
Forschung und ein
entschlossenes Handeln von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft können die
notwendigen Veränderungen voranbringen. Diese müssen den Klimawandel
mindern, gleichzeitig sozialverträglich gelingen und Innovationsschübe
für die Wirtschaft liefern."

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die Risiken für Natur und Mensch
zwischen 1,5°C und 2°C globaler Erwärmung stärker ansteigen als bisher
bekannt. Extremereignisse nehmen deutlich zu. Insbesondere wird es
weltweit zu verstärkten Hitzewellen kommen, Starkregenereignisse werden
vermehrt auftreten sowie in manchen Regionen extreme Dürren. Sensible
Öko-systeme wie bspw. die tropischen Korallenriffe oder auch die der
Arktis sind besonders bedroht.

Alle mit dem 1,5°C-Ziel kompatiblen Emissionspfade erfordern weltweit eine
radikale Verringerung der Treibhausgas-Emissionen, um bis zur Mitte des
Jahrhunderts CO2-Neutralität zu erreichen. Mit den derzeitigen
Emissionsraten würden 1,5°C in den 2040-er Jahren bereits überschritten
werden.

Weitere Informationen:
Zusammenfassung für politische Entscheidungsträger (SPM) des
IPCC-Sonderberichts über 1,5°C globale Erwärmung:
http://report.ipcc.ch/sr15/pdf/sr15_spm_final.pdf
- Deutsche Übersetzung der Hauptaussagen der SPM:
https://www.de-ipcc.de/media/content/Hauptaussagen_IPCC_SR15.pdf
- Zugrundeliegende Langfassung des IPCC-Sonderberichts über 1,5°C globale
Erwärmung: http://www.ipcc.ch/report/sr15/
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Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit, Stresemannstr. 128-130, 10117 Berlin
Redaktion: Regine Zylka (verantwortlich), Nikolai Fichtner, Stephan Gabriel
Haufe, Maren Klein, Andreas Kübler und Nina Wettern

Telefon: 030 18 305-2010
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