Mittwoch, 14. November 2018

BMU Pressedienst Nr. 224/18 -Internationaler Naturschutz 14. November 2018Flasbarth: UN-Konferenz soll Trendwende einl

Flasbarth: UN-Konferenz soll Trendwende einläuten beim weltweiten Verlust
der biologischen Vielfalt
Zum Auftakt der 14. Weltbiodiversitätskonferenz im ägyptischen Sharm
El-Sheikh findet heute und morgen das hochrangige Segment statt. Für die
Bundesregierung nimmt Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth an dem
Treffen teil. Anschließend tagt die Konferenz vom 17. bis zum 29.
November auf Arbeitsebene. Hauptthemen sind die Umsetzung der globalen
Ziele zum Schutz der biologischen Vielfalt und eine bessere
Berücksichtigung dieser Ziele bei der Energieerzeugung, bei
Infra-strukturprojekten und im Gesundheitssystem.

Umwelt-Staatsekretär Flasbarth: „Wir verlieren weiterhin täglich Tier-
und Pflanzenarten in gro-ßer Zahl und zerstören weltweit Lebensräume
– trotz ehrgeiziger globaler Ziele zum Schutz der Biodiversität. Eine
Trendwende ist überfällig. Ein wichtiger Grund für den fortschreitenden
Ver-lust ist: Der Schutz der biologischen Vielfalt wird in vielen
Bereichen von Politik und Wirtschaft noch zu wenig beachtet, in der Land-,
Forst und Fischereiwirtschaft, der Energieerzeugung oder der
Infrastrukturplanung. Auf der Konferenz in Ägypten wollen wir gemeinsam
einen neuen Startpunkt setzen, um diese Herausforderung anzugehen."
Diskutiert wird außerdem der Stand der Umsetzung globalen
Biodiversitätsstrategie - der soge-nannten
„Aichi-Biodiversitätsziele". Diese wurden 2010 von der UN
verabschiedet und zielen auf 2020: Bis dahin sollte der Verlust der
biologischen Vielfalt weltweit gestoppt werden. Außerdem steht auf der
Konferenz in Ägypten eine Entscheidung über den Prozess für die
Ausarbeitung neuer Ziele für die Zeit nach 2020 an.

Seit 2013 unterstützt Deutschland jährlich mit mindestens einer halben
Milliarde Euro den Schutz der weltweiten biologischen Vielfalt. Damit ist
Deutschland einer von 10 Staaten, die ihre finanziellen Beiträge 2015
gegenüber dem Durchschnitt 2006-2010 bereits mehr als ver-doppelt haben
und dadurch dieses vereinbarte Ziel umgesetzt haben.
Umwelt-Staatssekretär Flasbarth bekräftigt erneut das deutsche
Engagement für den internationalen Biodiversitäts-schutz: „Wir stehen
zu unseren Zusagen und werden diese auch in Zukunft erfüllen. Aber mit
Geld allein ist es nicht getan – wir müssen auch die großen Trends der
Naturzerstörung stop-pen. Das ist nicht nur eine Aufgabe in den großen
biodiversitätsreichen Ländern des Südens. Auch in Europa werden wir,
beispielsweise bei der anstehenden Agrarreform, zeigen müssen, ob wir auf
unserem eigenen Kontinent eine naturverträgliche Landwirtschaft schaffen
können."
Umwelt-Staatssekretär Flasbarth hob in Sharm El-Sheikh hervor, dass jetzt
die Vorarbeiten beginnen müssten, um 2020 bei der nächsten
Vertragsstaatenkonferenz der CBD in China eine neue globale
Biodiversitätsstrategie für 2020 bis 2030 zu beschließen. "Wir haben
jetzt zwei Jahre Zeit zu überprüfen, was wir in diesem Jahrzehnt richtig
und was wir falsch gemacht ha-ben im Umgang mit unserer Natur. Daraus
müssen wir dann die richtigen und zukunftsweisen-den Schlüsse ziehen.
Noch ein Jahrzehnt an Naturverlust auf unserem Planeten dürfen wir nicht
zulassen."


Hintergrund:
Das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) gehört mit derzeit
196 Vertragspartei-en (inklusive der EU) – wie das Klimarahmenabkommen
(UNFCCC) und die Wüstenkonvention (UNCCD) – zu den drei
völkerrechtlichen Verträgen, die auf der Konferenz der Vereinten
Natio-nen für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 zur
Unterzeichnung auslagen. Deutsch-land ist seit dem Inkrafttreten der CBD
am 29. Dezember 1993 Vertragspartei. Die Federfüh-rung liegt beim
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).
Die CBD hat drei übergeordnete Ziele:
• die Erhaltung der biologischen Vielfalt (Gene, Arten, Lebensräume),
• die nachhaltige Nutzung ihrer Bestandteile und
• die gerechte Aufteilung der aus der Nutzung genetischer Ressourcen
gewonnenen Vorteile.
Für den Zeitraum 2011 bis 2020 wurde eine globale Biodiversitätsstrategie
beschlossen. Da-nach sollte der Biodiversitätsverlust bis 2020 durch
effektives und unverzügliches Handeln ge-stoppt werden. Es soll
sichergestellt werden, dass die Ökosysteme bis 2020 widerstandsfähig
sind und weiterhin wesentliche Ökosystemleistungen bereitstellen und
somit die Vielfalt des Lebens des Planeten sichern und zum menschlichen
Wohlergehen und zur Beseitigung der Ar-mut beitragen. Hierfür enthält
der Strategische Plan die sogenannten Aichi-Biodiversitätsziele: 5
strategische Ziele mit 20 Handlungszielen.
Beschlüsse zur verstärkten Umsetzung des Strategischen Plans durch
sogenanntes Mainstreaming sowie die Diskussion über den Prozess für die
Ausarbeitung des strategischen Rahmens für Biodiversität nach 2020
bilden die Schwerpunkte der 14. Vertragsstaatenkonfe-renz, die vom
17.11.-29.11.2018 im ägyptischen Sharm El-Sheikh stattfinden wird.
www.bmu.de/WS4354
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Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
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Redaktion: Regine Zylka (verantwortlich), Nikolai Fichtner, Stephan Gabriel
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