Freitag, 9. November 2018

BMU Pressedienst Nr. 218/18 -Artenschutz/Landwirtschaft 09. November 2018100% staatliche Unterstützung für Vorsorge un

100% staatliche Unterstützung für Vorsorge und Entschädigung bei
Wolfsrissen möglich

Die Europäische Kommission hat heute entschieden, dass Investitionen in
Vorsor-gemaßnahmen gegen Risse von Weidetieren durch Wölfe zu 100
Prozent durch die Länder finanziert werden können, ohne dass dies als
unzulässige Beihilfe gilt. Bis-lang konnten Schafhaltern und Landwirten
nur 80 Prozent der Vorsorgekosten, etwa für die Anschaffung von
wolfssicheren Zäunen oder von Herdenschutzhunden erstattet werden. Auch
solche Schäden, die infolge eines Wolfsrisses auftreten, dürfen fortan
vollständig erstattet werden. Neu ist, dass dies auch für indirekte
Schäden gilt, wie zum Beispiel für die Behandlungskosten gerissener
Tiere beim Veterinär oder für die Arbeitskosten bei der Suche
versprengter Tiere nach einem Angriff. Auch hier waren vorher nur 80
Prozent staatliche Erstattung zulässig.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze begrüßt die Entscheidung der
Kommission: „Mir ist es sehr wichtig, dass Weidetierhalter in
Deutschland auf ganzer Linie entlastet werden – von der Vorsorge bis zur
Schadensregulierung. Deshalb habe ich mich in Brüssel dafür eingesetzt,
dass die dabei entstehenden Kosten den Schäfern und Weidetierhaltern
vollständig erstattet werden. Das hilft Schäfern, Landwirten, dem
Grünland in Deutschland - und letztlich auch den Wölfen."

Die Entscheidung der EU-Kommission ist nach intensiven Bemühungen
Deutschlands gefallen. Unter Leitung von Umweltstaatssekretär Jochen
Flasbarth fanden in den letzten Monaten meh-rere Besprechungen von
Delegationen von Bundesregierung und Ländern mit der EU-Kommission in
Brüssel statt, um eindringlich dafür zu werben, dass Weidetierhalter
zusätzliche Kosten infolge der Rückkehr des Wolfes in Deutschland
vollständig erstattet bekommen dür-fen..

Von der jetzigen Entscheidung der Kommission noch nicht erfasst sind
weitere indirekte Vor-sorgekosten der Landwirte - etwa für den
zusätzlichen Arbeitsaufwand, der mit dem Aufstellen von Zäunen verbunden
ist. Hier wird der Bund weiter darauf drängen, auch für diese
Aufwen-dungen die vollständigen Kosten erstatten zu können.
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Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
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Redaktion: Regine Zylka (verantwortlich), Nikolai Fichtner, Stephan Gabriel
Haufe, Maren Klein, Andreas Kübler und Nina Wettern

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