Donnerstag, 8. November 2018

BMU Pressedienst Nr. 217/18 -Klimaschutz/International 08. November 2018Vom Wissen zum Handeln

Vom Wissen zum Handeln
In gut drei Wochen beginnt die 24. UN-Klimakonferenz in Katowice

Vom 3. bis zum 14. Dezember findet die nächste UN-Klimakonferenz (COP 24)
im polnischen Katowice statt. Heute informieren Expertinnen und Experten
aus Politik und Wissenschaft im Auswärtigen Amt über die anstehenden
zwei Verhandlungswochen und diskutieren über die Umsetzungsregeln des
Pariser Klimaabkommens und den 1,5-Grad-Bericht des Weltklimarats. Unter
der Leitung Polens wird auf der COP 24 das Regelwerk des Pariser
Übereinkommens verabschiedet – eine Art Bedienungsanleitung zur
Umsetzung des internationalen Abkommens in den einzelnen Mitgliedstaaten.
Darin soll auch geklärt werden, wie die Emissionen der Länder
transparent gemessen und geprüft werden können. Für das
Bundesumweltministerium nimmt die Parlamentarische Staatssekretärin Rita
Schwarzelühr-Sutter an der Konferenz teil.
Die Lücken zwischen den beschlossenen Zielen – die Erwärmung auf
deutlich unter zwei Grad und möglichst auf 1,5 Grad zu beschränken –,
den angestrebten nationalen Beiträgen (NDCs) und der aktuellen Emission
von Treibhausgasen sind groß. Das macht auch der neueste Sonderbericht
des Weltklimarats (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC)
deutlich. Auf den Wunsch zahlreicher Vertragsstaaten in Paris war der
Weltklimarat eingeladen worden, den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu
1,5 Grad globaler Erwärmung zusammenzustellen. Das Ergebnis: Nur durch
schnelle und drastische Emissionsreduktionen in allen Bereichen unserer
Gesellschaft kann die Weltgemeinschaft das 1,5-Grad-Ziel noch schaffen.
Bei der derzeitigen Erwärmungsgeschwindigkeit würden 1,5 Grad bereits in
den 2040ern erreicht.
Der IPCC-Bericht ist ein wichtiger Input für den sogenannten
Talanoa-Dialog, bei dem die Ministerinnen und Minister diskutieren, wie
die Staatengemeinschaft ihre Klimaschutzanstrengungen verbessern kann.
Beim heutigen Berliner Briefing stellen zwei hochrangige Experten den
Bericht vor: Der IPCC-Vorsitzende Hoesung Lee, der in seiner neuen
Funktion als Chef des Weltklimarats zum ersten Mal in Deutschland spricht,
und sein deutscher Kollege Hans-Otto Pörtner, Ko-Vorsitzender der
IPCC-Arbeitsgruppe II „Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit".
Unter dem Motto „From Talanoa to Action" treffen sich mehr als 200
Besucher aus dem Diplomatischen Corps, Wirtschaft, Wissenschaft und
Zivilgesellschaft und tauschen sich bei der gemeinsamen Veranstaltung des
Auswärtigen Amts, des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und
nukleare Sicherheit und des Wissenschaftsverbands Deutsches
Klima-Konsortium aus.

Statements der Expertinnen und Experten
Walter J. Lindner, Staatssekretär, Auswärtiges Amt:
„Die Verabschiedung des Klimaabkommens von Paris war eine Sternstunde des
Multilateralismus. Von Katowice soll nun das Signal ausgehen, dass die
internationale Gemeinschaft die Umsetzung des Pariser Abkommens im
Schulterschluss vorantreibt. Uns bleiben noch 10, vielleicht 20 Jahre –
so der deutliche Weckruf des Weltklimarats IPCC – um den
klimapolitischen Hebel umzulegen. Denn wenn es uns nicht gelingt, die
Erderwärmung zu begrenzen, werden die Folgen viele Staaten überfordern.
Für die deutsche Außenpolitik bedeutet dies, dass wir Klima- und
Außenpolitik noch enger verzahnen sollten, vor allem im Hinblick auf
Sicherheit und Frieden."
Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin,
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
„Von der 24. Weltklimakonferenz in Katowice erwarte ich ein starkes
Aufbruchssignal der Weltgemeinschaft für mehr Klimaschutz. Jetzt müssen
wir das Abkommen von Paris mit Leben füllen. Deshalb brauchen wir ein
robustes Regelwerk, damit alle Staaten Klarheit erhalten, wie sie das
Abkommen umsetzen sollen. Ziel des Talanoa Dialogs ist es, mit Blick auf
die globalen Emissionen festzuhalten, wo die Staatengemeinschaft bei der
Umsetzung des Pariser Abkommens grade steht, wo sie stehen müsste und wie
sie ihre Ambitionen verbessern kann."
Prof. Dr. Hoesung Lee, Vorsitzender, Weltklimarat IPCC:
„Der neue Sonderbericht des Weltklimarats zeigt, dass es nicht unmöglich
ist, die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Jedoch sind dafür
nie dagewesene Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft
notwendig. Damit eng verknüpft ist das Erreichen anderer globaler Ziele
wie nachhaltiger Entwicklung und der Beseitigung von Armut."
Prof. Dr. Hans-Otto Pörtner, Ko-Vorsitzender der Arbeitsgruppe II
„Folgen, Anpassung und Verwundbarkeit", Weltklimarat IPCC und
Meeresbiologe am Alfred-Wegener-Institut:
„Aus wissenschaftlicher Sicht spricht alles dafür, die Erwärmung auf
1,5 Grad zu begrenzen. Damit bliebe der Menschheit die Möglichkeit
erhalten, die Artenvielfalt zu schützen und wichtige Grundlagen für
Gesundheit, Ernährung und Wohlergehen auf diesem Planeten zu bewahren.
Mit dem neuen IPCC-Sonderbericht zu 1,5 Grad globaler Erwärmung hat die
Wissenschaft die Fakten auf den Tisch gelegt und damit auch für die
Weltklimakonferenz in Katowice eine wichtige Orientierung geliefert."

Programm und Download der Informationsmaterialien
www.deutsches-klima-konsortium.de/briefing-cop24

Pressekontakte der veranstaltenden Organisationen
Auswärtiges Amt, Pressereferat
030 50002056 | presse@diplo.de | www.diplo.de
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit,
Pressereferat
030 183052010 | presse@bmu.bund.de | www.bmu.bund.de
Deutsches Klima-Konsortium, Pressereferentin Elisabeth Weidinger
030 76771869-4 | 0176 72780941 | elisabeth.weidinger@klima-konsortium.de |
www.deutsches-klima-konsortium.de
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Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
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Redaktion: Regine Zylka (verantwortlich), Nikolai Fichtner, Stephan Gabriel
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