Freitag, 14. Dezember 2018

BMU Pressedienst Nr. 257/18 -Umwelt/Nachhaltigkeit 14. Dezember 2018Auf einen „Coffee to go“ mit dem Blauen Engel

Auf einen „Coffee to go" mit dem Blauen Engel
Blauer Engel macht Kaffeetrinken unterwegs umweltfreundlicher

Der Blauer Engel zeichnet ab sofort ressourcenschonende
Mehrwegbechersysteme (DE-UZ 210) aus. Ziel ist es, Einwegbecher zu
reduzieren und umweltverträgliche Mehrwegbechersysteme zu stärken. Die
Kriterien beinhalten sowohl Anforderungen an die Becher selbst als auch an
die Anbieter. So müssen bei der Herstellung der Mehrwegbecher und -deckel
beispielsweise umwelt- und gesundheitsbelastende Materialien vermieden
werden. Zudem müssen die Becher eine Lebensdauer von mindestens 500
Spülzyklen aufweisen, am Ende ihrer Lebensdauer zurückgenommen und einer
werkstofflichen Verwertung zugeführt werden.

Den ersten Kaffee „auf die Hand" gab es in Deutschland 1996.
Mittlerweile greifen deutschlandweit 70 Prozent der Verbraucherinnen und
Verbraucher besonders häufig oder gelegentlich zu Coffee-to-go-Bechern.
Neuste Erhebungen des Instituts für Energie- und Umweltforschung gGmbH
(ifeu) im Rahmen eines aktuellen Forschungsvorhabens beziffern im
Außer-Haus-Verkauf eine Gesamtmenge von 2,8 Mrd. Einwegbechern jährlich
‒ davon ca. 1,2 Mrd. To-go-Becher. Die Folge: Immer mehr weggeworfene
Einwegbecher verschmutzen öffentliche Plätze, Straßen und die Natur.
Das Littering – also das achtlose Wegwerfen der Abfälle im
öffentlichen Raum – sowie überfüllte Papierkörbe sind für die
Kommunen eine kostspielige Herausforderung.

Für die Einwegbecher werden wertvolle Ressourcen wie Holz und Kunststoff
sowie Wasser und Energie benötigt und dass, obwohl die Nutzungsdauer der
Einwegbecher nur rund 15 Minuten beträgt. Einwegbecher im
Heißgetränke-Bereich bestehen meist aus Frischfaserpapier und sind innen
mit einer dünnen Kunststoffschicht aus Polyethylen überzogen.
Recyclingpapier kommt im Lebensmittelbereich in der Regel nicht zum
Einsatz. Hinzu kommen noch die Kunststoffdeckel, die üblicherweise aus
Polystyrol bestehen. Einwegbe-cher für Kaltgetränke werden vorrangig aus
fossilem Kunststoff hergestellt. Typische Kunststoffsorten sind hier
Polypropylen, Polystyrol und Polyethylenterephthalat.

Wenn Anbieter wie Bäcker oder auch Getränkeausschänke auf Festivals
vorrangig Mehrwegbecher anbieten und auch kundeneigene Individualbecher
füllen („bring your cup"), können sie ihr Engagement für die Umwelt
nunmehr mit dem neuen Blauen Engel sichtbar gegenüber den
Verbraucherinnen und Verbraucher kommunizieren. Die Kriterien des
Umweltzeichens beinhalten sowohl Anforderungen an die Becher selbst als
auch an die Anbieter.

Bei der Herstellung der Mehrwegbecher und -deckel müssen u. a. umwelt- und
gesundheitsbelastende Materialien vermieden werden. Ausgeschlossen sind
beispielsweise Melaminharze und Polycarbonat-Kunststoffe, die Bisphenol A
freisetzen können. Um das Abfallaufkommen nicht zu erhöhen, müssen die
Becher ein „werkstoffliches Recycling" er-möglichen. Dies bedeutet,
dass Becher aus Kunststoff nur aus sortenreinem Kunststoff ohne
Beschichtung mit anderen Materialien hergestellt werden dürfen. Außerdem
müssen die Becher langlebig sein und eine Lebensdauer von mindestens 500
Spülzyklen aufweisen. Außerdem ist die Umlaufzahl der Becher jährlich
für das Kalenderjahr zu ermitteln. Ökobilanzielle Rechnungen zeigen,
dass die Umlaufzahl eines Bechers, das heißt die Häufigkeit seiner
tatsächlichen Wiederverwendung, ein wichtiges Kriterium zur
Umweltentlastung dar-stellt.

Weiterhin muss ein Pfand auf Becher und Deckel gefordert werden. Zudem
müssen Becher und Deckel am Ende ihrer Lebensdauer zurückgenommen und
einer werkstofflichen Verwertung zugeführt werden. Die Anbieter müssen
sich überdies verpflichten, die „Guten Re-geln" für den
Heißgetränke-Ausschank einzuhalten: Kundinnen und Kunden soll immer erst
der Mehrwegbecher und -deckel angeboten werden oder kundeneigene Becher
befüllt wer-den. Weiterhin müssen die Mehrwegbechersystem-Anbieter
nachweisen, dass ihr Logistikkonzept zur ökologischen Optimierung von
Transportwegen und von Transportfahrzeugen beiträgt.

Das Umweltzeichen wurde durch die Jury Umweltzeichen mit einer Laufzeit von
3 Jahren beschlossen.

LINKS:
Internetseite Blauer Engel Vergabekriterien DE-UZ 210:
https://www.blauer-engel.de/de/produktwelt/gewerbe-kommune/mehrwegbechersysteme

BMU-Interseite „Nein zur Wegwerfgesellschaft"
https://www.bmu.de/wenigeristmehr/unsere-politik-nein-zur-wegwerfgesellschaft/

Informationen zum Umweltzeichen Blauer Engel
Der Blaue Engel ist seit 40 Jahren das Umweltzeichen der Bundesregierung
und die Orientierung beim nachhaltigen Einkauf. Unabhängig und
glaubwürdig setzt er anspruchsvolle Maßstäbe für umweltfreundliche
Produkte und Dienstleistungen. Der Blaue Engel garantiert, dass mit ihm
ausgezeichnete Produkte und Dienstleistungen hohe Ansprüche an Umwelt-,
Gesundheits- und Gebrauchseigenschaften erfüllen. Dabei ist bei der
Beurteilung stets der gesamte Lebensweg zu betrachten. Für jede
Produktgruppe werden Kriterien erarbeitet, die mit dem Blauen Engel
gekennzeichnete Produkte und Dienstleistungen erfüllen müssen. Um dabei
die technische Entwicklung widerzuspiegeln, überprüft das
Umweltbundesamt alle drei bis vier Jahre die Kriterien. Auf diese Weise
werden Unternehmen gefordert, ihre Produkte immer umweltfreundlicher zu
gestalten.
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Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit, Stresemannstr. 128-130, 10117 Berlin
Redaktion: Regine Zylka (verantwortlich), Nikolai Fichtner, Stephan Gabriel
Haufe, Maren Klein, Andreas Kübler und Nina Wettern

Telefon: 030 18 305-2010
E-Mail: presse@bmu.bund.de Internet: www.bmu.de/presse
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