Untere Havelniederung: weitere 13,6 Millionen Euro für die Renaturierung
Das Naturschutzgroßprojekt Untere Havelniederung erhält weitere 13,6
Millionen Euro Bundesmittel. Bundesumweltministerin Svenja Schulze
überreichte heute den Förderbescheid für eines der größten
Fluss-Renaturierungsprojekte an den NABU Deutschland. Mit der
Verlängerung des anspruchsvollen Projekts bis ins Jahr 2025 sollen vor
allem Überflutungsflächen wieder an den Fluss angebunden wer-den. Dazu
ist beispielsweise der Rückbau von Deichen erforderlich. Die Untere
Ha-velniederung bildet zusammen mit den angrenzenden Niederungen das
größte zu-sammenhängende Feuchtgebiet im Binnenland des westlichen
Mitteleuropas. Etwa 1.000 bedrohte und geschützte Arten, zum Beispiel der
Fischotter und der Fischad-ler, sind in der Region beheimatet.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Die Renaturierung von Flüssen
ist eine Generationen-aufgabe. An der Havel geht es um vier Jahre
Planungszeit und 16 Jahre Umsetzungszeit. Wir unterstützen dieses
Vorhaben des NABU seit Beginn und mit insgesamt mehr als 28 Millionen
Euro Bundesmitteln bis 2025. Was wir aus diesem wegweisenden Projekt an
der Havel lernen, wird uns auch bei der Renaturierung anderer
Wasserstraßen helfen, wie wir sie beispielsweise mit dem ‚Blauen Band
Deutschland' umsetzen werden."
Das Naturschutzgroßprojekt Untere Havelniederung des Naturschutzbund
Deutschland (NABU) wird seit 2005 durch das Bundesumweltministerium im
Programm „chance.natur" gefördert. Erstmals werden dabei in
Deutschland naturschutzfachliche, verkehrliche und wasserwirtschaft-liche
Ansprüche bei der Renaturierung einer Bundeswasserstraße abgestimmt. In
dem Projekt werden verschiedene Renaturierungsmaßnahmen auf 9.000 Hektar
Fläche umgesetzt. Bei-spielsweise wurden Auengehölze gepflanzt, Altarme
und Flutrinnen wieder an die Havel ange-bunden und Uferbefestigungen
entfernt. Weitere Maßnahmen wie die Wiederanbindung von
Überflutungsflächen durch den Deichrückbau stehen noch an. Mit der nun
bewilligten Aufsto-ckung und Verlängerung des Projekts bis zum Jahr 2025
kann gewährleistet werden, dass die Maßnahmen vollständig umgesetzt
werden.
Entlang der etwa 90 Kilometer Flusslauf zwischen Pritzerbe und der Mündung
in die Elbe finden sich überwiegend Wiesen und Weiden, naturnahe
Flussufer und Altwasser, aber auch große Schilfröhrichte und
Weidenwälder, die vielfach nicht miteinander verbunden sind. Das Gebiet
der Unteren Havelniederung und die dort siedelnden Arten benötigen jedoch
naturnähere Le-bensräume. Noch bedrohen der derzeitige Ausbauzustand der
Havel, die Stauhaltung und die Überdüngung des Wassers den
Artenreichtum. Dies will das Projekt großflächig ändern.
Hintergrund
Mit dem Programm „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz"
verfolgt die Bundesregie-rung das Ziel, herausragende repräsentative
Landschaften Deutschlands zu erhalten und zu sichern. Bislang wurden 80
Projekte mit einer Gesamtfläche von mehr als 3.700 Quadratkilo-metern
gefördert. Derzeit stehen jährlich 14 Millionen Euro für den Erhalt und
die Optimierung bundesweit bedeutender Natur- und Kulturlandschaften zur
Verfügung.
Weitere Informationen:
• Bundesprogramm „chance.natur":
www.bmu.de/WS4364
• Informationen zum Projektträger:
www.nabu.de/natur-und-landschaft/fluesse/untere-havel/index.html
• Naturgroßschutzprojekte in Deutschland:
www.bfn.de/foerderung/naturschutzgrossprojekt.html
• Bundesprogramm Blaues Band:
www.blaues-band.bund.de
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Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit, Stresemannstr. 128-130, 10117 Berlin
Redaktion: Regine Zylka (verantwortlich), Nikolai Fichtner, Stephan Gabriel
Haufe, Maren Klein, Andreas Kübler und Nina Wettern
Telefon: 030 18 305-2010
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