Liebe Leserinnen und Leser,
manche befürchten, dass es wegen der Corona-Epidemie in Deutschland zwischenzeitlich an Intensivbetten und Beatmungsgeräten mangeln könnte. Im Ernstfall müssten Ärztinnen und Ärzte die Ressourcen dann verteilen. Die Mittel gehen an die, die sie am dringendsten benötigen. So sieht es das Triage-System vor.
Was ist das genau? Wie sind Patienten zu priorisieren? Und was, wenn eine Patientin beatmet wird und keine Überlebenschancen mehr hat? Antworten liefert der Notfall- und Intensivmediziner Leo Latasch im Interview. Er sagt etwa: »Egal, wie groß das Schadensereignis ist, es wird zuerst der behandelt, der es am meisten braucht, und zwar unabhängig von Alter, Herkunft, Vorerkrankungen.« Zudem betont er, dass es juristisch verboten sei, ein Beatmungsgerät wieder abzunehmen, wenn ein Patient erst mal daran hängt – auch wenn ein anderer eine größere Überlebenschance hätte. »Das wäre zumindest Totschlag.«
Freundliche Grüße Alina Schadwinkel alina.schadwinkel@spektrum.de | | | | Ethik in Zeiten der Corona-Krise: Mit dem Triage-System entscheiden Ärzte über Leben und Tod. »Überlebenschancen spielen im ersten Moment keine Rolle«, sagt Notarzt Leo Latasch. | |
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