Studie „Naturkapital Deutschland": Naturerhalt zahlt sich aus
Intakte Ökosysteme haben für Deutschland einen großen ökonomischen
Wert, ihre Beeinträchtigung verursacht enorme volkswirtschaftliche
Kosten. Das sind die Kernaussagen des Abschlussberichts von
„Naturkapital Deutschland – TEEB DE", der heute im
Bundesumweltministerium der Parlamentarischen Staatssekretärin Rita
Schwarzelühr-Sutter übergeben wird. „Naturkapital Deutschland" ist
das deutsche Folgeprojekt zur internationalen Studie „The Economics of
Ecosystems and Biodiversity – TEEB". Ein Beispiel für die
ökonomische Bedeutung des Naturerhalts: Produkte im Wert von 1,1
Milliarden Euro hängen in Deutschland von der Bestäubungsleistung durch
Insekten – und damit von der Erhaltung ihrer Lebensräume – ab.
Rita Schwarzelühr-Sutter: „Der Schutz von Ökosystemen ist nicht nur
wichtig für Arten und Lebensräume, sondern auch für den Menschen und
für die wirtschaftliche Entwicklung. Die Ergebnisse des Projekts
`Naturkapital Deutschland` liefern ökonomische Argumente für wichtige
umweltpolitische Projekte: für das geplante `Aktionsprogramm
Insektenschutz`, den Masterplan Stadtnatur` und für eine ökologischere
Ausrichtung der EU-Agrarpolitik."
Übergeben wird der Bericht vom Studienleiter Professor Dr. Bernd
Hansjürgens, Umweltökonom am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
(UFZ).
Bernd Hansjürgens: „Es geht beim TEEB-Ansatz um die Frage: Was bringt
Naturschutz ökonomisch? Und wie teuer ist es, auf Naturschutz zu
verzichten? Die ökonomische Perspektive soll die Potenziale und
Leistungen der Natur sichtbarer machen, damit sie besser in
Entscheidungsprozesse einbezogen werden können. Insbesondere Zahlungen in
der Agrarpolitik müssen gezielter an gesellschaftliche Leistungen
anknüpfen. Eine konsequente Umschichtung der Subventionen würde in der
Landwirtschaft ein erhebliches Potenzial zur Erhaltung von Naturkapital
mobilisieren."
Der Abschlussbericht beschreibt zehn ausgewählte Beispiele für die
ökonomischen Leistungen der Natur, unter anderem zu folgenden Themen:
• Der wirtschaftliche Wert der Produkte, die von Bestäubungsleistungen
durch Insekten abhängen, wird in Deutschland auf 1,1 Milliarden Euro pro
Jahr geschätzt. Allein bei einer ausbleibenden Bestäubung durch
Honigbienen würde die Ertragsminderung für einzelne Kulturarten mehr als
90 Prozent betragen. Neue Untersuchungen zeigen, dass Wildbienen meist
effektiver bei der Bestäubung sind als die Honigbienen.
• Im Jahr 2002 verursachte das Hochwasser im Elbe- und Donaueinzugsgebiet
einen wirtschaftlichen Schaden in Höhe von rund 11 Milliarden EUR. Beim
Hochwasser in 2013 beliefen sich die Schäden auf knapp 7 Milliarden EUR.
Durch den Klimawandel werden Starkregenereignisse und Überflutungen
weiter zunehmen. Eine Renaturierung und Wiederherstellung der Auen als
Flächen zum Wasserrückhalt ergibt auch ökonomisch Sinn. Eine
Kosten-Nutzen-Analyse für Deichrückverlegungen an der Elbe ergab, dass
die Investitionskosten durch dreimal so hohen Nutzen für
Hochwasserschutz, Erholung und Naturschutz sowie Gewässerreinhaltung
aufgewogen werden.
• Wiesen und Weiden sind gut für die Artenvielfalt, aber auch für
Klimaschutz, Gewässerschutz und die Vermeidung von Erosion. Der Umbruch
dieses Grünlands in Ackerland verursacht daher erhebliche
gesellschaftliche Folgekosten, die Schätzungen zufolge zwischen 440 Euro
und 3.000 Euro pro Hektar und Jahr liegen.
Finanziert wurde das Projekt „Naturkapital Deutschland – TEEB DE" vom
Bundesumweltministerium über das Bundesamt für Naturschutz.
Weitere Informationen finden Sie hier:
Pressehintergrundpapier
www.bmu.de/WS4332
www.naturkapital-teeb.de
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Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit, Stresemannstr. 128-130, 10117 Berlin
Redaktion: Regine Zylka (verantwortlich), Nikolai Fichtner, Stephan Gabriel
Haufe, Maren Klein, Andreas Kübler und Nina Wettern
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