BMU-Pressedienst Nr. 180/18
Berlin, 17. September 2018
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Umweltbundesamt
Chemikalien/Nachhaltigkeit
Internationales Kompetenzzentrum Nachhaltige Chemie feiert einjähriges
Bestehen
Vor rund einem Jahr haben das Bundesumweltministerium und das
Umwelt-bundesamt das Internationale Kompetenzzentrum für Nachhaltige
Chemie (ISC3) ins Leben gerufen. Bei einer feierlichen Veranstaltung in
Bonn würdig-ten die geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Zivilgesell-schaft den gelungenen Start des Zentrums und
blickten gemeinsam auf die künftigen Aufgaben und Ziele des ISC3.
Bundesumweltministerin Svenja Schul-ze eröffnete die Konferenz
Schulze: „Deutschland hat als einer der bedeutendsten Chemiestandorte der
Welt eine besondere Verantwortung. Die weltweite Umweltbelastung mit
Chemikalien wächst stetig, vielfach mit fatalen Folgen auch für die
menschliche Gesundheit. Um dem zu begegnen, brauchen wir kreative
Lösungen, die über die klassische Chemikaliensicherheit hinausgehen. Das
ISC3 unterstützt dies unter dem Motto ‚Wir verändern Chemie! – We
transform chemistry` und hilft dabei, alle relevanten Akteure zu
vernetzen."
Das ISC3 ist eine unabhängige Institution, deren Ziel es ist, einen
substanziellen Beitrag zur nationalen und weltweiten Chemikalienpolitik zu
leisten und die Umsetzung und Weiterentwicklung der nachhaltigen Chemie im
Interesse von Mensch, Umwelt sowie einer guten wirtschaftlichen
Entwicklung zu fördern. Damit trägt es zugleich dazu bei, die Ziele der
Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Unter Trägerschaft
der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat
das Zentrum bereits in seinem ersten Jahr internationale Anerkennung
gefunden.
Der Verbrauch von Chemikalien wird weltweit insgesamt weiter steigen.
Prognosen gehen davon aus, dass sich der Umsatz der Chemiebranche bis 2030
gegenüber 2015 fast verdoppeln wird. Dabei werden Chemikalien zunehmend
in Nicht-OECD-Ländern wie Indien, Indonesien, Vietnam und den Philippinen
hergestellt und verarbeitet. Die größte Chemienation ist heute das
Schwellenland China.
Von großer Bedeutung ist unter anderem das Thema Bauchemikalien. Durch das
weltweit zu verzeichnende Bevölkerungswachstum und den Trend zur
Urbanisierung steigt zugleich der Bedarf an Wohnraum und Infrastruktur.
Damit verbunden ist ein Mehrbedarf an Baumaterialien wie Dämmstoffe,
Flammschutz-, Dichtungsmittel und Oberflächenbeschichtungen. Erwartet
wird, dass der Weltmarkt für Bauchemikalien bis 2025 um jährlich 9%
wächst. Viele der Bauchemikalien werden in unmittelbarer Nähe des
Menschen eingesetzt. Um den weltweit wachsenden Bedarf an Baumaterialien
ressourceneffizient und schadstoffarm zu decken, bedarf es innovativer
Lösungen.
Dr. Jutta Klasen, Fachbereichsleiterin für Chemikaliensicherheit im
Umweltbundesamt, ermutigt zu grundlegenden Veränderungen: „Die
Beispiele aus dem Baubereich zeigen, wie vielfältig die Einsatzbereiche
von Chemikalien sind und wie viele Menschen davon betroffen sind.
Nachhaltige Lösungen werden wir nur schaffen, wenn alle Beteiligten
gemeinsam daran arbeiten – genau dafür steht das ISC3."
Friedrich Barth, Geschäftsführer des ISC3 ergänzt: „Wir bringen Firmen
der chemischen Industrie enger zusammen mit Akteuren der Bedarfsseite, zum
Beispiel aus Automobilindustrie, Bau- oder Agrarwirtschaft. Denn wir sind
überzeugt, dass solche Vernetzungen die neuen Lösungen bringen. Also
große Firmen, Forschung und Start-up Unternehmen in Partnerschaften mit
denjenigen, die die Lösungen brauchen."
Weil viele der gegenwärtigen globalen Herausforderungen eng mit dem
Einsatz von Chemikalien verbunden sind, hat das ISC3 bereits damit
begonnen, mit nachhaltiger Chemie an Schnittstellen zu anderen
Umweltthemen wie Klimaschutz, Trinkwasser, Luftverschmutzung und
nachhaltigem Transport Lösungen zu erarbeiten.
Mehr Informationen über das ISC3 finden Sie im Internet unter:
https://isc3.org
Zur Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung siehe:
https://www.bmu.de/themen/nachhaltigkeit-internationales/nachhaltige-entwicklung/2030-agenda/
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Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit, Stresemannstr. 128-130, 10117 Berlin
Redaktion: Regine Zylka (verantwortlich), Nikolai Fichtner, Stephan Gabriel
Haufe, Maren Klein, Andreas Kübler und Nina Wettern
Telefon: 030 18 305-2010
E-Mail: presse@bmu.bund.de Internet: www.bmu.de/presse
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