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Gemeinsame Pressemitteilung von BMUV und BMZ
Pressedienst 187/22
Berlin, 17. Dezember 2022
Berlin, 17. Dezember 2022
Naturschutz / Biologische Vielfalt
Weltnaturkonferenz: Deutschland und Kolumbien starten Umsetzungs-Initiative
Neue weltweite Partnerschaft soll Länder bei der raschen Umsetzung neuer globaler Biodiversitätsziele unterstützen
Gemeinsam mit Kolumbien und weiteren Ländern hat Deutschland bei der Weltnaturkonferenz in Montreal eine Initiative gestartet, die Entwicklungsländer bei der raschen Umsetzung ihrer an die neue globale Zielvereinbarung zur Biodiversität angepassten nationalen Biodiversitätsstrategien und Aktionspläne („NBSAP“) unterstützen wird. Die Bundesregierung sagte zu, insgesamt 29 Millionen Euro für die neue Partnerschaft („NBSAP Accelerator Partnership“) bereitzustellen. Damit bringen Kolumbien und Deutschland ein neues Umsetzungsinstrument für den weltweiten Schutz der biologischen Vielfalt auf den Weg, das unmittelbar zu einer Steigerung der Ambition beitragen soll.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Wir brauchen endlich die Trendwende beim Verlust der biologischen Vielfalt und beim weltweiten Artenaussterben. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Mit der heute ins Leben gerufenen Partnerschaft können wir unmittelbar nach Beschluss der neuen globalen Vereinbarung für die biologische Vielfalt mit der Umsetzung starten. Das ist eine unverzichtbare Investition in unsere gemeinsame Zukunft und die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen. Wir wollen eine echte Partnerschaft etablieren, bei der alle relevanten Akteure einbezogen werden und Verantwortung übernehmen.“
Entwicklungs-Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Der Schutz unserer globalen biologischen Vielfalt ist eine zutiefst partnerschaftliche Aufgabe. Denn die biologische Vielfalt ist wie eine Lebensversicherung für die gesamte Menschheit. Der Großteil des Artenreichtums unserer Erde befindet sich in Schwellen- und Entwicklungsländern. Wenn die Menschen dort ihre Natur schützen, schützen sie zugleich auch unsere Lebensgrundlagen in Deutschland. Darum haben wir auch eine Verantwortung, Schutz, nachhaltige Nutzung und Wiederherstellung von Natur in Entwicklungsländern tatkräftig zu unterstützen. Wir tun das als Partner, die gemeinsam an einer Trendwende gegen die Naturzerstörung arbeiten. Die neue Partnerschaft ist bewusst als gemeinsame Initiative von Entwicklungs- und Industrieländern konzipiert. Gemeinsam mit Pionierländern werden wir nach der Weltnaturkonferenz die ersten Umsetzungsschritte gemeinsam angehen.“
In Montreal will sich die Staatengemeinschaft sowohl auf ambitionierte Ziele zum Biodiversitätsschutz als auch entsprechende Kontroll- und Umsetzungsmechanismen einigen. Diese Ziele müssen anschließend durch Regierungen in nationale Politikstrategien umgesetzt werden. Die NBSAP Accelerator Partnership ist eine von Entwicklungs- und entwickelten Ländern gemeinsam geführte Initiative. Sie zielt zum einen darauf ab, dass sich nationale Regierungen bei der Überarbeitung, Umsetzung, Überwachung und Überprüfung ehrgeiziger, qualitativ hochwertiger NBSAPs gegenseitig unterstützen aber auch unterstützt werden, um die direkten und indirekten Ursachen des Biodiversitätsverlustes wirksam zu bekämpfen. Zum anderen sollen auch weitere, komplementäre Initiativen in die Partnerschaft integriert werden, die spezifische Expertise mitbringen und damit Länder gezielt unterstützen können.
Deutschland wird die NBSAP Accelerator Partnerschaft in einer ersten Startphase mit insgesamt 29 Millionen Euro unterstützen. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz finanziert mit 20 Millionen Euro die Etablierung der globalen Architektur der Partnerschaft, den Match-Making Mechanismus, Berichterstattung und Überwachung von Indikatoren sowie direkten Kapazitätsaufbau in Ländern. Das Entwicklungsministerium wird mit 9 Millionen Euro weitere Unterstützungspakete in ausgewählten Entwicklungsländern finanzieren. Diese Pakete zielen auf die nationale Umsetzung der aktualisierten Biodiversitätsstrategien, den Wissenstransfer und Süd-Süd-Austausch ab und beziehen indigene Völker und lokaler Gemeinschaften mit ein.
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