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Pressedienst – Nr. 073/22
Berlin 15. Juni 2022
Nachhaltigkeit/Soziale Innovationen
Lemke: Soziale Innovationen sind wichtiger Baustein für Gelingen der ökologischen Transformation
Bundesumweltministerium macht neue soziale Praktiken und Organisationsmodelle für eine nachhaltige Entwicklung sichtbarer und wirbt für eine stärkere Rolle.
Die Rolle sozialer Innovationen für mehr Nachhaltigkeit steht im Mittelpunkt einer Tagung des Bundesumwelt- und -verbraucherschutzministeriums (BMUV), die heute in Berlin mit zahlreichen Expertinnen und Experten stattfindet. Bundesumweltministerin Steffi Lemke eröffnet die Veranstaltung. Soziale Innovationen sind ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Lebensweise und verdienen deshalb mehr Sichtbarkeit. Dies setzt auch voraus, dass sie stärker gefördert werden.
Steffi Lemke, Bundesumweltministerin: „Umwelt- und Klimaschutz sind Treiber für Innovationen. Bislang liegt der Fokus oft auf technischen Neuerungen. Doch die sozial-ökologische Wende wird nur gelingen, wenn auch soziale Innovationen und ökologische Ziele noch stärker zusammen gedacht werden. Soziale Innovationen haben großes Potenzial für den Umwelt- und Klimaschutz: Sie verändern Prozesse, soziale Praktiken und Organisationsstrukturen nachhaltig. Bislang werden sie in Deutschland aber noch zu wenig wahrgenommen, gewürdigt und gefördert. Das will ich ändern, denn hier haben wir Nachholbedarf. Wir haben das Vorhaben SINA ins Leben gerufen, um besser zu verstehen, wie Politik soziale Innovationen für eine nachhaltige Entwicklung stärker unterstützen kann.“
Soziale Innovationen für Nachhaltigkeit umfassen neue soziale Praktiken und Organisationsmodelle, die darauf abzielen, tragfähige und nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen unserer Gesellschaft zu finden. Sie können technologiebasiert sein, zum Beispiel in Form von Apps für Tauschbörsen, müssen es aber nicht, so wie beispielsweise Bürgerenergiegenossenschaften oder Vereine für solidarische Landwirtschaft. Sie können von unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren entwickelt und umgesetzt werden: von einzelnen Gründerinnen und Gründern, Startups, Vereinen, Verbänden, Stiftungen, Kooperativen, Kommunen, Landkreisen, Regionen und Unternehmen.
Die Veranstaltung mit ca. 100 Expertinnen und Experten für soziale Innovationen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Verbänden, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft fand zum Auftakt eines Forschungsprojekts des BMUV statt. Unter dem Titel „SINA – Soziale Innovationen für Nachhaltigkeit“ soll das Vorhaben das grundlegende Verständnis für soziale Innovationen erleichtern, Lücken in der Forschungs- und Förderlandschaft schließen und noch offene Fragen identifizieren sowie konkrete Handlungsempfehlungen erarbeiten. Die Ergebnisse des Vorhabens fließen in die im Koalitionsvertrag angekündigte ressortübergreifende Erarbeitung einer nationalen Strategie für Sozialunternehmen ein, die auch soziale Innovationen stärker unterstützen soll.
Nach der Begrüßung durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke und einer Videobotschaft von Friedensnobelpreisträger Prof. Muhammad Yunus findet eine Podiumsdiskussion statt. Zur Frage „Umweltziele und Transformation in Deutschland – Welche Rolle spielen soziale Innovationen?“ diskutieren Dr. Eckart von Hirschhausen, Arzt, Wissenschaftsjournalist und Gründer der Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen, Prof. Dr. Eva Alexandra Jakob, Juniorprofessorin für Social Entrepreneurship an der Universität Bayreuth, Prof. Dr. Michael Otto, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Otto Group sowie Gründer der Umweltstiftung Michael Otto, Sina Trinkwalder, Gründerin und Geschäftsführerin von Manomama sowie Stefan Tidow, Staatssekretär im Bundesumwelt- und -verbraucherschutzministerium. Christian Kroll, Gründer und Geschäftsführer der Ecosia GmbH, gibt zuvor einen Einblick in die Praxis seines Unternehmens. Die Suchmaschine Ecosia ist ein Erfolgsbeispiel für soziale Innovationen für Nachhaltigkeit: Ihre Einnahmen werden genutzt, um weltweit Aufforstungsprojekte zu finanzieren und Menschen in den Pflanzgebieten zu unterstützen.
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