Montag, 27. August 2018

BMU-PM: Bund baut Messnetz für UV-Strahlung aus

BMU-Pressedienst Nr. 170/18 – Strahlenschutz-Klimawandel
Berlin, 27. August 2018


Gemeinsame Pressemitteilungmit dem Bundesamt für Strahlenschutz



Bund baut Messnetz für UV-Strahlung aus
Messungen ermöglichen bewussteren Umgang und UV-Prävention

Der Klimawandel beschert uns mehr sonnige und heiße Tage – und damit
auch mehr krebserregende UV-Strahlung. Um alle Bürgerinnen und Bürger
verlässlich über die aktuelle Belastung, die infolge ultravioletter
Strahlung entsteht, zu informieren, erweitert das Bundesamt für
Strahlenschutz (BfS) sein UV-Messnetz. Den Startschuss hierfür gab
Bundesumweltministerin Svenja Schulze am Montag bei ihrem Besuch im BfS in
Neuherberg bei München. Zu den 12 Messstationen des UV-Messnetzes sollen
bis Ende 2019 noch 20 weitere Stationen hinzukommen.

Svenja Schulze: „Die UV-Strahlung kann infolge des Klimawandels
ansteigen, was eine größere UV-Belastung der Bevölkerung nach sich
zieht. Wir wollen die UV-Prävention stärken. Dafür brauchen wir ein
aussagekräftiges deutschlandweites UV-Messnetz. Das bauen wir nun
entsprechend aus."

Der Klimawandel wirkt sich in dreierlei Hinsicht auf die UV-Strahlung aus:

• Mehr sonnige Tage führen zu mehr Tagen mit hohen UV-Werten,
• im Frühjahr können je nach Wetterlage in der Atmosphäre sogenannte
Mini-Ozonlöcher auftreten, die den UV-Index bereits Ende März auf
beachtliche Werte ansteigen lassen können, und
• darüber hinaus erholt sich auch die Ozonschicht anscheinend nicht in
dem Maße wie ursprünglich prognostiziert.

Das bedeutet, dass die UV-Belastung für jeden Einzelnen steigen kann und
damit auch das Risiko für ernsthafte Erkrankungen der Haut und der
Augen.

Inge Paulini, Präsidentin des Bundesamts für Strahlenschutz: „Jedes
Jahr erkranken in Deutschland mehr Menschen an UV-bedingtem Hautkrebs.
Diesem Trend wollen wir entgegenwirken, indem wir die Voraussetzungen
verbessern, damit sich alle wirksam selbst schützen können. Dazu gehört
auch, dass sich jeder über die aktuelle UV-Belastung informieren kann.
Deshalb erweitern wir das bestehende UV-Messnetz – denn je dichter das
Netz der Messstationen, desto zuverlässiger sind die Angaben zum
aktuellen UV-Index. Verlässliche Informationen sind die Grundlage für
einen verantwortungsvollen Umgang mit der Sonne."

Über Risiken aufzuklären ist für das BfS ein wesentlicher Baustein, um
die Bevölkerung zu schützen. Dazu gehört auch die Information über die
herrschende UV-Belastung in Deutschland. Diese wird im UV-Index
ausgewiesen. Gemeinsam mit dem Umweltbundesamt, dem Deutschen Wetterdienst
und weiteren Institutionen betreibt das BfS das UV-Messnetz, das aus
derzeit 12 Stationen besteht und um weitere 20 ausgebaut werden soll. Hier
wird von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang die UV-Strahlung gemessen und
von der Messnetzzentrale des BfS in Neuherberg bei München in den
UV-Index übersetzt.

Das BfS arbeitet seit vielen Jahren daran, UV-bedingten Erkrankungen und
vor allem Hautkrebs entgegen zu wirken. Hochrechnungen auf Basis der Daten
des Krebsregisters Schleswig-Holstein von 2018 zeigen allerdings, dass die
Zahl der Hautkrebsneuerkrankungen weiter zugenommen hat. Demnach
erkrankten 2015 rund 293.000 Menschen neu an Hautkrebs, davon etwa 258.000
an Hautkrebs hellen Typs und etwa 35.500 am schwarzen Hautkrebs, dem
Melanom. Dies sind etwa zehn Prozent mehr als noch im Jahr 2013.

Weitere Informationen

Der Anstieg an Hautkrebserkrankungen ist ein Zeichen dafür, dass
Empfehlungen für ein umsichtiges Verhalten allein nicht ausreichend sind.
Dazu gehört insbesondere, starke Sonne zunächst zu meiden, geeignete
Kleidung zu tragen und sich einzucremen. Das BfS setzt sich gemeinsam mit
weiteren Partnern im UV-Schutz-Bündnis deshalb dafür ein, dass auch die
Rahmenbedingungen angepasst werden: So sollen beispielsweise Kindergärten
und Schulen, aber auch Sportstätten, öffentliche Plätze und
Arbeitsplätze ausreichend Schutz vor UV-Strahlung bieten.

Die im Grundsatzpapier des UV-Schutz-Bündnisses genannten Maßnahmen
sollen dazu beitragen:
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0221-2017031414248

Abgerufen werden können die UV-Messdaten unter: www.bfs.de/uv-index
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Redaktion: Regine Zylka (verantwortlich), Nikolai Fichtner, Stephan Gabriel
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