Donnerstag, 28. September 2023

BMUV: Rede zur Eröffnung des High Level Segments

SPERRFRIST: 13:30 Uhr / 01:30 pm

Speech by Federal Environment Minister Steffi Lemke

On the occasion of the Opening of the High-Level Segment of the

Fifth session of the International Conference on Chemicals Management (ICCM5)

28 September 2023, 13:00 h

World Conference Center Bonn

 

– Check against delivery. Embargoed until 13:00 h –

- Rede wird auf Englisch gehalten. Deutsche Übersetzung folgt unten –

 

Excellencies,

Colleagues,

Directors, Board Members, Stakeholder Representatives,

Inger Andersen,

Ladies and Gentlemen,

Welcome to the High-level Segment of the fifth session of the International Conference on Chemicals Management.

Inger Andersen and I are jointly hosting this High-level Segment. We want to discuss with you how we can step up the political pressure in future in the fight against the pollution crisis.

The pollution crisis affects all aspects of our lives. We cannot implement the goals of the 2030 Agenda or keep our promise to leave no one behind without sustainable chemicals and waste management.

 

Colleagues,

Our goal for ICCM5 is to adopt ambitious targets and effective measures for sound chemicals management.

In Rio back in 1992, the international community essentially already agreed to significantly reduce pressures on humans and the environment caused by chemicals. To this day, we have not come close enough to achieving this goal.

I believe this is partly due to a lack of knowledge of this issue and its links to other areas. In future we will have to intensify our efforts yet again to raise public awareness of chemicals pollution.

We made progress on this at the second Berlin Forum on Chemicals and Sustainability, which we hosted at the beginning of September. I was delighted how many of you accepted my invitation. At the Berlin Forum, we shone a spotlight on some new aspects: for example, the economic, social and environmental costs that will arise unless we significantly improve chemicals and waste management throughout the world. Valerie Hickey, Global Director at the World Bank, will speak more on this shortly. UNICEF Executive Director Catherine Russell has given us a compelling account of the impacts of lead on children. The WTO has highlighted the importance of chemicals management standards for global trade.

Another reason for the slow progress on chemicals management is a lack of funding. Financial support is required for competence building, knowledge sharing, and for ensuring that countries that have just started developing their chemicals management receive the funding they need – for example to set up the necessary authorities. Germany will provide 10 million euros for implementing the framework that is to be agreed within the next two days, to support necessary future actions in this regard. Of course, problems cannot all be solved with money alone. Above all, we need the political will to make changes.

 

 

 

 

Colleagues,

Let us express this will to act in our joint High Level Declaration.

A declaration in which we call on all stakeholders – not only those present today – to play their part in achieving the goals to be adopted at ICCM5: to seek solutions, share them with others and implement them together.

My wish is that the UN organisations and other international institutions communicate our goals to their stakeholders. This will ensure that safe management of chemicals and waste is systematically taken into account in sectors like energy, building, transport and finance too.

I would like to see the UN General Assembly take a closer look at the implementation of the UN Chemicals and Waste Agenda. Such attention will help combat pollution. And it sends a clear signal to develop innovations for sustainable chemistry.

Colleagues,

I grew up in the former East Germany, in a region where chemical industry discharges made the river smell terrible and the water shimmer with all kinds of colours. This reckless treatment of our natural environment was one of the reasons I went into politics.

That is why I am delighted that here in Bonn we can jointly set a course for a healthy, toxin-free environment. I wish us every success for the High-level Segment. I hope it will send a firm and united political signal. Such a signal will ensure a lasting focus on chemicals and waste management, and speed up its implementation by all stakeholders.

Thank you.

 

 

 

 

 

Rede von Bundesumweltministerin Steffi Lemke

zur Eröffnung des Hochrangigen Segements

der 5. Weltchemikalienkonferenz (ICCM5)

am 28. September 2023 um 13:00 Uhr

World Conference Center Bonn

 

– Es gilt das gesprochene Wort. Sperrfrist Redebeginn –

 

Exzellenzen,

liebe Kolleginnen und Kollegen,

Direktorinnen und Direktoren, Vorstände und Stakeholder-Repräsentanten,

liebe Inger Andersen,

meine Damen und Herren,

 

ich begrüße Sie herzlich zum High-level Segment der 5. Weltchemikalienkonferenz!

Inger Andersen und ich haben zu diesem High-level Segment eingeladen. Wir möchten mit Ihnen gemeinsam vereinbaren, wie wir der Verschmutzungskrise zukünftig mit mehr politischem Nachdruck entgegenwirken wollen.

Die Verschmutzungskrise betrifft alle Aspekte unseres Lebens. Ohne nachhaltiges Chemikalien- und Abfallmanagement können wir die 2030 Agenda für Nachhaltige Entwicklung nicht umsetzen, und das Versprechen, niemanden zurückzulassen (leave no one behind) nicht einlösen.

 

 

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

unser Ziel ist es, dass die 5. Weltchemikalienkonferenz ehrgeizige Ziele und effektive Schritte für ein starkes Chemikalienmanagement vereinbaren wird.

Im Kern hat sich die Weltgemeinschaft bereits in Rio 1992 darauf verständigt, die Belastung von Mensch und Umwelt durch Chemikalien deutlich zu reduzieren. Aber bis heute ist uns das nicht gut genug gelungen.

Ich glaube, dass dies auch in einem immer noch zu geringem Wissen über das Thema und seine Zusammenhänge begründet liegt. Wir werden zukünftig gemeinsam unsere Anstrengungen noch einmal intensivieren müssen, um hier eine stärkere öffentliche Aufmerksamkeit zu schaffen.

Mit dem zweiten Berlin Forum on Chemicals and Sustainability, zu dem wir Anfang September eingeladen haben, ist uns das schon ein Stück weit gelungen: Ich war hocherfreut, wie viele von Ihnen meiner Einladung gefolgt sind. Beim Berlin Forum haben wir neue Aspekte ins Licht gerückt: Zum Beispiel die ökonomischen, sozialen und ökologischen Kosten, die entstehen, wenn wir das Chemikalien- und Abfallmanagement nicht überall auf der Welt signifikant verbessern. Dazu wird die Generaldirektorin der Weltbank Valerie Hickey gleich mehr sagen. UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell hat eindrücklich über die Auswirkungen von Blei auf Kinder berichtet. Die WTO hat die Bedeutung von Chemikalienmanagement-Standards für den globalen Handel beleuchtet.

Ein weiterer Grund, warum sich beim Chemikalienmanagement noch zu wenig bewegt, ist mangelnde Finanzierung. Sie wird benötigt für den Aufbau von Kompetenzen und den Austausch von Expertise. Damit etwa die Länder, die ihr Chemikalienmanagement gerade entwickeln, Unterstützung beim Aufbau der entsprechenden Behörden bekommen. Deutschland wird 10 Millionen Euro für die Umsetzung des Rahmens bereitstellen, den wir in den nächsten beiden Tagen vereinbaren wollen, und damit entsprechende Maßnahmen unterstützen. Natürlich löst Geld allein noch keine Probleme. Vor allem braucht es den politischen Willen, etwas zu verändern.

 

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Lassen Sie uns diesen Willen zum Handeln in unserer gemeinsamen High Level Declaration zum Ausdruck bringen.

Eine Erklärung, mit der wir alle Akteure - nicht nur die Anwesenden - aufrufen, ihre Beiträge zur Erreichung der von der Konferenz zu beschließenden Ziele zu leisten. Lösungen zu suchen, diese mit allen zu teilen, und sie gemeinsam umzusetzen.

Ich wünsche mir, dass die UN-Organisationen und andere zwischenstaatliche Institutionen ihren jeweiligen Stakeholdern unsere Ziele vermitteln, damit beispielsweise auch im Energie-, Bau-, Verkehrs- oder Finanzsektor der sichere Umgang mit Chemikalien und Abfällen konsequent berücksichtigt wird.

Ich wünsche mir, dass die UN-Generalversammlung die Umsetzung der UN Chemikalien- und Abfallagenda gezielter in den Blick nimmt. Diese Aufmerksamkeit hilft dem Kampf gegen die Umweltverschmutzung. Und sie sendet ein klares Signal, Innovationen für eine nachhaltige Chemie zu entwickeln.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich bin aufgewachsen in der DDR – in einer Region, in der die Flüsse stanken und in allen Farben schillerten von den Einleitungen der Chemieindustrie. Dieser rücksichtslose Umgang mit unseren Lebensgrundlagen war einer der Gründe, die mich in die Politik geführt haben.

Deswegen bin ich sehr froh, dass wir hier in Bonn gemeinsam die Weichen für eine gesunde und giftfreie Umwelt stellen können. Ich wünsche uns allen viel Erfolg, und hoffe auf ein starkes, gemeinsames politisches Signal. Ein Signal, mit dem wir die Aufmerksamkeit für das Thema Chemikalien und Abfälle dauerhaft stärken und die Umsetzung durch alle Beteiligten beschleunigen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

 


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