Montag, 11. Januar 2021

BMU-PM: One Planet Summit: Deutschland setzt sich für besseren internationalen Schutz der biologischen Vielfalt ein

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Pressedienst Nr. 004/21
Berlin, 11. Januar 2021
 
 

Naturschutz
One Planet Summit: Deutschland setzt sich für besseren internationalen Schutz der biologischen Vielfalt ein
Deutschland tritt „High Ambition Coalition for Nature und People“ bei

Deutschland tritt der sogenannten „High Ambition Coalition for Nature and People“ bei. Das hat Bundeskanzlerin Angela Merkel heute beim One Planet Summit for Biodiversity angekündigt. Die internationale Allianz setzt sich für den wirksamen Schutz von jeweils mindestens 30 Prozent des Landes und der Weltmeere bis 2030 ein. Sie wurde auf Initiative der Staatspräsidenten Frankreichs und Costa Ricas ins Leben gerufen. Auf dem Weg zur diesjährigen Weltbiodiversitätskonferenz und einem ambitionierten globalen Rahmen für biologische Vielfalt ist die „High Ambition Coalition“ ein wichtiger Schritt.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Die Natur sendet uns klare Signale: Die Weltgemeinschaft muss dringend handeln. Wir brauchen wirkungsvolle Allianzen und konkrete Aktivitäten zum Schutz der biologischen Vielfalt. In der EU haben wir uns unter deutscher Ratspräsidentschaft auf ehrgeizige Ziele verständigt: Bis 2030 müssen mindestens 30 Prozent der Landfläche und 30 Prozent der Meere unter teils strengen Schutz gestellt sein. Deutschland geht in der EU und international engagiert voran, um Flächen an Land und im Meer effektiv zu schützen. Doch wir können unsere Ziele nur gemeinsam erreichen. Nötig sind ein Netzwerk aus gut und fair geführten Schutzgebieten und eine nachhaltige Naturnutzung, die nicht an Grenzen Halt macht. Ich setze mich für einen Naturschutz ein, der zugleich die Menschen in den Schutzgebieten und um die Schutzgebiete herum einbezieht.“

Schutzgebiete sind ein zentraler Baustein für effektive Pandemieprävention. Denn die Wissenschaft geht davon aus, dass die Zerstörung von Ökosystemen die Wahrscheinlichkeit für das Überspringen neuer Viren von Tieren auf Menschen erhöht. Das Bundesumweltministerium setzt sich für ein ambitioniertes Schutzgebietsziel ein, das ausreichende Flächenausdehnung mit der Vernetzung und Integrität natürlicher Ökosysteme in Einklang bringt. Dies trägt unmittelbar zum Erhalt artenreicher Ökosysteme und gesunder, resilienter Populationen bei. Ein Schutzgebietsziel ist Bestandteil des vorgeschlagenen Zielekatalogs, der als Teil des neuen globalen Rahmens für biologische Vielfalt auf der nächsten Weltbiodiversitätskonferenz in Kunming (China) beschlossen werden soll.

Die COVID-19-Pandemie hat verdeutlicht, dass die Gesundheit von Menschen, Tieren und Natur untrennbar miteinander verbunden ist. Der One Planet Summit 2021 stand im Zeichen des Biodiversitätsschutzes. Bundeskanzlerin Merkel hat dort auch für die Internationale Allianz zur Reduzierung von Gesundheitsrisiken im Wildtierhandel geworben. Diese Initiative wurde im letzten Jahr vom Bundesumwelt- und Bundesentwicklungsministerium (BMZ) gemeinsam mit internationalen Partnern gestartet. Die Allianz bildet eine Plattform für Kooperation, Wissenstransfer und konkrete Maßnahmen, um das Risiko für eine direkte Übertragung von Krankheiten auf den Menschen im Wildtierhandel zu reduzieren.

Im Fokus des „One Planet Summit“ stand außerdem die enge Verbindung zwischen Entwaldung, Artenschutz und menschlicher Gesundheit. Deutschland, Norwegen und Großbritannien haben als GNU-(Germany-Norway-United Kingdom)-Partnerschaft bei der Unterstützung des Tropenwaldschutzes eine internationale Vorreiterrolle. 2015 hatten die Regierungen der drei Länder angekündigt, im Zeitraum 2015-2020 fünf Milliarden US Dollar für Länder mit ehrgeizigen Plänen und konkreten Ergebnissen beim Stopp der tropischen Entwaldung bereitzustellen. Dieses Versprechen wurde mit 5,6 Mrd. US-Dollar übererfüllt.

 

Weiterführende Informationen

High Ambition Coalition for Nature and People

One Planet Summit

Leaders Pledge for Nature

Hintergrund zum Zusammenhang zwischen Biodiversitätsverlust und Pandemien: Workshop-Bericht des Weltbiodiversitätsrates IPBES zu Biodiversität und Pandemien vom Oktober 2020


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