Berlin/Bonn, 22. Juni 2018
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesamt für Naturschutz
„Bänder des Lebens" vernetzen Lebensräume und Menschen
Bundesumweltministerium fördert Naturschutzgroßprojekt mit rund 1,4
Millionen Euro
„Bänder des Lebens im Hunsrück" – der Name des neuen
Naturschutzgroßprojekts ist Programm. Denn die Vernetzung der
Lebensräume von typischen Tier- und Pflanzenarten und
landschaftsprägenden Nutzungsformen in der Region haben sich die Träger
des Projekts als Leitziel gesetzt. Um dieses Ziel zu erreichen, fördert
das Bundesumweltministerium die „Bänder des Lebens" aus Mitteln des
Programms „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz" mit rund 1,4
Millionen Euro. Im Beisein der Parlamentarischen Staatssekretärin im
Bundesumweltministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, und der Präsidentin
des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. Beate Jessel, findet am
kommenden Sonntag die Auftaktveranstaltung zu den „Bändern des
Lebens" auf dem Umwelt-Campus Birkenfeld statt.
Schwarzelühr-Sutter: „Naturschutzgroßprojekte sind die Leuchttürme des
Naturschutzes in Deutschland. Sie nehmen besonders schutzwürdige Teile
von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung in
den Blick. Der Hunsrück erfüllt diese Kriterien in herausragender Weise.
Er ist einer der wertvollsten Naturschätze unseres Landes. Mit dem
Programm ‚chance.natur' leistet die Bundesregierung einen wesentlichen
Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt und des nationalen Naturerbes
in Deutschland."
Prof. Beate Jessel ergänzt: „Der Hunsrück ist für ein
Naturschutzgroßprojekt prädestiniert: Hier findet sich nicht nur eine
Vielzahl von Naturschätzen, sondern auch eine Vielzahl engagierter
Menschen, die sich für die Landschaft stark machen, in der sie leben. Und
die Kooperation dieser Menschen braucht es, um Vorhaben wie die ‚Bänder
des Lebens' erfolgreich werden zu lassen und für Natur und Landschaft
eine dauerhafte Perspektive zu gestalten. "
Die Region Hunsrück ist reich an unterschiedlichen Lebensräumen für
seltene Arten wie Wildkatze und Haselhuhn, Arnika und Moosbeere. Doch auch
Hangwälder, Moore, Bachauen oder artenreiche Wiesen verändern sich oder
gehen ganz verloren. Dies führt dazu, dass ehemals häufig vorkommende
Arten wie Arnika und Moosbeere in der Region inzwischen selten geworden
sind.
In dem nun begonnenen Projekt I (Planungsphase) wird ein Pflege- und
Entwicklungsplan (PEPL) erarbeitet. In einem ersten Schritt werden die
Vorkommen derjenigen Arten und Lebensräume ermittelt, die für die Region
eine besondere Bedeutung haben. Zugleich wird ausgelotet, welche Flächen
für die Vernetzung der Lebensräume essentiell sind. Basierend auf diesen
Erkenntnissen werden Maßnahmen entwickelt, die dazu beitragen,
Lebensräume und Arten zu erhalten und zu sichern. Weil dabei vielerorts
in der Region die Interessen von Nutzerinnen und Nutzern berührt sind,
sollen Land-, Forst- und Wasserwirtschaft frühzeitig in Planungs- und
Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Das Projekt I läuft bis Herbst
2020, die Umsetzung des PEPL soll anschließend im Projekt II erfolgen.
Träger der „Bänder des Lebens" sind die Landkreise Birkenfeld,
Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg sowie die Stiftung Natur und Umwelt
Rheinland-Pfalz. Gefördert wird das Projekt vom Bund mit 1,4 Millionen
Euro (82,5% der Gesamtkosten) aus dem Programm „chance.natur –
Bundesförderung Naturschutz." Die Summe wird durch das Bundesamt für
Naturschutz aus Mitteln des Bundesumweltministeriums bereitgestellt. Das
Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz
beteiligt sich mit knapp 130.000 Euro (7,5%) und die Trägergemeinschaft
mit 170.000 € (10%) am Projekt.
Hintergrund
Mit dem Programm „chance.natur – Bundesförderung Naturschutz"
verfolgt die Bundesregierung das Ziel, herausragende repräsentative
Landschaften Deutschlands zu erhalten und zu sichern. Bislang wurden 80
Projekte mit einer Gesamtfläche von mehr als 3.700 km² gefördert.
Dafür hat der Bund seit 1979 rund 500 Millionen Euro bereitgestellt.
Derzeit stehen jährlich 14 Millionen Euro für den Erhalt und die
Optimierung bundesweit bedeutender Natur- und Kulturlandschaften zur
Verfügung.
Weitere Informationen:
https://www.bfn.de/foerderung/naturschutzgrossprojekt.html
https://www.bmu.de/themen/natur-biologische-vielfalt-arten/naturschutz-biologische-vielfalt/foerderprogramme/chancenatur/
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Herausgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare
Sicherheit, Stresemannstr. 128-130, 10117 Berlin
Redaktion: Regine Zylka (verantwortlich), Nikolai Fichtner, Stephan Gabriel
Haufe, Maren Klein, Andreas Kübler und Nina Wettern
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